Geschichte

Geschichte und Tradition

Die Gnadenkapelle inmitten der barocken Wallfahrtskirche weist eine jahrhundertelange Geschichte auf. Die schriftlich und mündlich überlieferte Legende berichtet von einer Predigt des Hl. Lukas auf dieser Heide. Karl der Große soll 791 auf der Heide im Gebiet von Maria Lanzendorf die Hunnen geschlagen und den Wiederaufbau des von ihnen verwüsteten Kirchleins veranlasst haben. 1145 wird urkundlich erwähnt, dass eine ältere, von den Feinden zerstörte Kirche wieder aufgebaut wurde. Leopold der Tugendhafte opferte 1191 nach seiner Rückkehr von einer Kreuzfahrt der „schmerzhaften Mutter Gottes auf der Heid“ sein blutiges Kleid, Schwert und – namensgebend – seine „Lantzen“. 1418 wird Maria Lanzendorf erstmals als Wallfahrtsort bezeugt. 1529 und 1683 wüteten die Türken auch hierzulande und die Kirche wurde zerstört.1696 übernehmen die Franziskaner das Kloster und 1699 lässt Kaiser Leopold der I., wohl aus Dank über den gewonnenen Türkenkrieg, das zerstörte Kirchlein als prächtige Barockkirche neu erbauen. In diesem Jahr beginnt Franziskanerbruder Felix Niering auch mit dem Bau des beeindruckenden Kalvarienberges, den sich Fürst Esterhazy von ihm in Eisenstadt nachbauen ließ. Als die barocke Kirche 1728 um den Hochaltar erweitert wurde und der berühmte Salzburger Barockmaler Johann Michael Rottmayr die Fresken und Bilder des Presbyteriums fertigte, kann von einer wahren Blütezeit der Wallfahrt gesprochen werden.

1803 wurde der Wiener Neustädter-Kanal, ein Jahrhundertbauwerk, schiffbar gemacht. 1809 fallen französische Soldaten auf ihrem Rückzug plündernd in Maria Lanzendorf und Umgebung ein. In die Jahre 1879-1881 fällt die Erbauung der Aspangbahn, die ursprünglich von Wien bis Saloniki geplant war. Durch diese Bahnverbindung wurde der Wallfahrtsbesuch neuerlich erheblich belebt. Nach der Zerstörung der Kirchentürme 1945 erfolgte eine Restaurierung, in deren Verlauf auch die jüngsten Fresken 1956 von W. Köberl entstanden.

Ihre beinahe 300-jährige Bleibe mussten 1990die Franziskaner aus Personalgründen aufgeben und im Anschluss leitete das „Oratorium des Hl. Philipp Neri“ 16 Jahre lang die Pfarrseelsorge. Im Jänner 2007 wurde vom Wiener Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn die franziskanische Gemeinschaft „Maria Königin des Friedens“ mit Pfarrmoderator P. Michele Pezzini angelobt. Jeden 15. des Monats findet eine Monatswallfahrt statt. Das Hauptfest findet jährlich am „Schmerzensfreitag“ (dem Freitag vor dem Palmsonntag) statt, an dem traditionellerweise noch immer viele Wallfahrer nach Maria Lanzendorf kommen. Auch die Abhaltung des jährlichen Adventmarktes am ersten Adventwochenende am Kirchplatz wurde mittlerweile zur Tradition.

Heute

Bis zum Jahre 2011 stieg die Einwohnerzahl auf 2.069 an. Am Ortsrand siedelten sich größere Firmen an, wodurch die wirtschaftliche Lage der Gemeinde wesentlich verbessert werden konnte. Die Bewohner von Maria Lanzendorf haben die Möglichkeit, in Vereinen Geselligkeit und Hobbies zu pflegen und finden sportliche Möglichkeiten vor – Tennis, Fußball, Reiten, Anbindung an regionale Radwege, Golf in den Nachbargemeinden. Die Lage von Maria Lanzendorf ermöglicht eine ideale Verbindung von Leben und Wohnen im Grünen mit den Annehmlichkeiten der nahen Großstadt.