Dorferneuerung Maria Lanzendorf

 

 

 

Auszug aus

"Alphabetischen Reihenfolge und Schilderung der Ortschaften in Niederösterreich

Vierter Band: K und L mit Register

Wien, Verlag und Eigentum des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, 1903

S. 671-677

Vom 12. bis in das 16. Jahrhundert existierte ein österreichisches Rittergeschlecht, welches sich nach einem Lanzendorf bezeichnete. In welchem Lanzendorf jedoch ihr Stammsitz gewesen ist, läßt sich nicht nachweisen. Einige Umstände weisen auf Lanzendorf an der Schwechat, andere auf jenes bei Böheimkirchen. Der älteste, uns bekannte Sprosse dieses Geschlechtes ist Bernhard von Lanzendorf, ein Ministeriale Herzog Heinrichs I. Jasomirgott. In einer Reihe von Urkunden aus den Jahren 1156 � 1170 erscheint er als Zeuge angeführt.

(Meiller, Regesten. S37,38,42,47,48; Fontes. II,8,S.139,187,259,263,581; 18,S.3,7;Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, I,1,Reg.Nr. 224,226;)

1156 stand Bernhard schon im gereiften Mannesalter, in diesem Jahre nämlich unterzeichnet sich auch schon sein Sohn Bernhard als Zeuge in einer Urkunde. (Meiller, Regesten.S.38.) Ein Bruder Bernhards des Älteren hieß Dietrich, wie aus einer Zeugenunterfertigung im Klosterneuburger Saalbuch hervorgeht. (Fontes.II, 10,S.139.)

Folgende Glieder dieser Ritterfamilie sind uns außerdem überliefert worden :*)

Dietmar, Heinrich, Otto und Konrad 1297;

Dietrich Lanzendorfer 1326;

Wolfhart von Lanzendorf 1327;

Margret, Wolfharts Tochter, des Merten in Graben Hausfrau 1366;

Friedrich, Wenzel, Wolf, Ulrich und Kathrein, Stephans des Lanzendorfer ob dem Bühel Söhne und Tochter, sowie deren Vettern Stephan und Dietrich 1390;

Stephan von Lanzendorf ob dem Bühel, Ulrich, sein Vetter, sowie des lezteren Hausfrau Dorothea stellen 1423 einen Schuldbrief an Herrn Jörg von Dachsberg zu Wolkersdorf aus;

Ulrich Lanzendorfer empfing 1484 von Hans Herrn zu Hohenberg einige Gültern und Zehente bei Kreuzstetten zu Lehen;

Rüdiger von Lanzendorf setzt 1493 Christof und Jakob von Lach zu Vormündern seines Sohnes Georg ein;

die Gebrüder Hans, Wolf und Thomas von Lanzendorf erhalten 1554 von König Ferdinand I. ihre ritterliche Abkunft und ihr Wappen, sowie verschiedene landesfürstliche Lehen bei Himberg und an der Fischa bestätigt.

An der Wende des 16. und 17. Jahrhunderts dürfte das Geschlecht erloschen sein. Das Wappen der Familie war ein lasurfärbiger Schild mit einer weiß-rothen Ehrenvierung.

*) Die beigefügten Zahlen geben das Jahr an, in welchem sich die betreffenden Lanzendorfer nachweisen lassen.

Literatur: Wisgrill, V, S 435f.; siehe auch S 350. � Schweickhardt Darstellung 2c, B.U.W.W. Bd.3,S.79; B.O.W.W. Bd. 14, S. 246,

 

 

 

Lanzendorf, Maria-, Dorf, K.-O.-G. Maria Lanzendorf, Pfarre, Schule und Post Maria Lanzendorf, G.B. Schwechat, BH Bruck an der Leitha (U.W.W.)

(1795) 28 Häuser; (1822) 36 Häuser; (1831 Schw.) 36 Häuser, 100 Einwohner; (1870) 39 Häuser, 341 Einwohner; (1890) 48 Häuser; 495 Einwohner.

 

Maria Lanzendorf, der bekannte Wallfahrtsort in der Nähe Wiens, liegt im Wiener Becken am Schwechatflusse, südlich vom Wiener-Neustädter Canale. Landschaftliche Reize bietet die Umgebung nicht; es ist Flachland, von sanften Höhenwellen unterbrochen; von Westen her winken die Ausläufer des Wienerwaldes. Das Gemeindegebiet des Ortes, 0,07 km� wird begrenzt von den Ortschaften Leopoldsdorf, Himberg, Pellendorf und Ober-Lanzendorf. Der Ort liegt am Knotenpunkte der Wien-Himberger Ärarialstraße mit der Bezirksstraße Rannersdorf-Laxenburg, und ist seit Eröffnung der Eisenbahn Wien-Aspang 1881 eine Station. Ihren Erwerb finden die Bewohner hauptsächlich durch die Wallfahrer, deren alljährlich an 100.000 kommen (am "schmerzhaften Freitag" allein 8000-10.000), dann in Feldwirtschaft; Obst � und Weinbau fehlt.

Die älteste Geschichte Maria Lanzendorfs ist in Dunkel gehüllt. Der Entstehung nach zerfällt der Ort in zwei Hälften, einem älteren Teile, jenem nämlich, welcher sich um die Kirche gruppirt, und einem jüngeren, der Himbergerstraße zu gelegenen, welcher sich erst in der Neuzeit allmählich angegliedert hat. Die Entstehungsverschiedenheit hat in administrativer Hinsicht bis zur Aufhebung der Grundherrschaften seinen Ausdruck darin gefunden, daß die Ortsobrigkeit im älteren Teile durch die Herrschaft Lanzendorf, im jüngeren Teile durch die Herrschaft Leopoldsdorf ausgeübt wurde.(* Auch in der landesgerichtlichen Zugehörigkeit bestand eine Verschiedenheit. Der ältere Teil gehörte in gerichtlicher Hinsicht zur k.k. Staatsherrschaft Ebersdorf an der Donau, die jüngere zur Herrschaft Leopoldsdorf.)

Im alten Orte besaßen auch die Herrschaft St. Veit bei Wien und die Pfarren Vösendorf und Himberg behauste Untertanen. Gegenwärtig ist in Maria Lanzendorf nur die Herrschaft Leopoldsdorf begütert. (Schematismus des landtäflichen Besitzes. S111)

Legenden

Eine Legende erzählt, dass Lanzendorf von dort ausgegrabenen, aus der Römerzeit stammenden Lanzen seinen Namen erhalten habe. Doch lässt sich ein solcher Fund historisch nicht nachweisen. Lanzendorf liegt zwar auf einem Boden, auf welchem einstmals römische Colonisation blühte. So lagen nicht sehr ferne von Lanzendorf die römischen Colonien Vindobona und Carnuntum, ferner die römischen Militärstationen Äquinictio (Fischamend), Alanova (Klein-Schwechat) und Villagai (Simmering) Wie aufgefunden Inschriftsteine bezeugen, führte eine Handelsstraße nahe bei Lanzendorf vorbei, welche ungefähr bei Vösendorf von der Straße Scarabantium-Carnuntum (Steinamanger-Deutsch-Altenburg) einmündete. �

Ein Gewirre von Fabeln webt sich um die Entstehung der Wallfahrtskirche in Maria Lanzendorf. Kein geringerer als der Evangelist Lucas soll an dieser Stelle gelegentlich einer Reise von Dalmatien nach Italien im Jahre 70, 71 oder 77 den Marcomannen die christliche Lehre verkündet haben. Durch eine Inschrift auf einem Steine sei diese denkwürdige Ereignis festgehalten worden; im Jahre 508 sei dieser Denkstein an der Stelle, wo gegenwärtig die sogenannte Kanzelmühle an der Schwechat stehe, durch Soldaten des Prinzen Arthur wieder aufgefunden worden; doch sei die Inschrift, insbesondere die Jahreszahl, bereits schwer lesbar gewesen. Etwa ein Jahrhundert später sei, wie die Fabel weiter berichtet, auf dem Boden Lanzendorfs eine Kapelle von römischen Soldaten aus dem Heere Marc Aurels gebaut worden.

Während einer Schlacht nämlich, welche der Kaiser den Marcomannen geliefert habe, sei auf das Gebet der zwölften Legion, welche nur aus Christen bestand, über die Feinde ein heftiges Gewitter niedergegangen, und die hiedurch im feindlichen Heere entstandene Verwirrung habe nicht unwesentlich zum Siege Marc Aurels beigetragen. Aus Dankbarkeit habe der Kaiser der zwölften Legion, welche später den Beinamen Fulminatrix erhielt, die Erlaubnis gegeben, eine Kapelle zur Verrichtung ihrer Andacht zu erbauen. Indem das Zusammentreffen Marc Aurels mit den Marcomannen um das Jahr 174 stattfand, wäre dieses Kirchlein das erste christliche Gotteshaus auf österreichischem Boden gewesen.

Nach dem Zurückweichen der Römer aus den Donaugebieten vor dem Ansturme der germanischen Stämme sei die Kapelle zerstört, und erst im Jahre 508 durch den Prinzen Arthur von Britannien wieder erbaut und dem heil. Lucas geweiht worden. Im Jahre 539 habe in dem Kirchlein auf der Heide die fränkische Fürstin Erintrudis vor dem hier aufgewahrtem Muttergottesbilde ihre Andacht verrichtet. Als die Kapelle zum zweitenmale gegen Ende des VIII. Jahrhunderts durch die Hunnen zerstört worden war, habe Kaiser Karl, nachdem er auf der Heide die Hunnen geschlagen, das zerstörte Gotteshaus wieder erbauen lassen, und eigenhändig ein Marienbild, welches er beständig mit sich geführt habe, zur beständigen Verehrung in dasselbe eingesetzt. Doch neuerlich wurde die Kirche von Feinden zerstört.

Da sei im Jahre 1145 Leopold von Kuenring, Herr von Liechtenstein, daran gegangen, die Kapelle wieder zu errichten. Als man den Schutt des zerstörten Baues hinweggeräumt habe, habe man unter demselben eine Erztafel gefunden, auf welcher die oben erzählten Schicksale der Kirche eingegraben gewesen wären. Der Ruf des Marienkirchleins auf der Heide sei nun wieder groß geworden, so dass Herzog Leopold V. der Tugendhafte, als er den Zug in das heilige Land antrat, sich zur "Maria auf der Heide" verlobte, wenn er bei der Erstürmung von Ptolomais als der Erste auf die Mauern gelange. Als seine Bitte in Erfüllung gegangen war, habe der Herzog nach seiner Rückkehr im Jahre 1181 sein blutiges Kleid, sein Schwert und seine Lanze der Marienkapelle geweiht. Die Weihgegenstände seien in die Schatzkammer des Gotteshauses nach Himberg, von dort zur Zeit des ersten Einfalles der Türken in das befestigte Perchtoldsdorf gebracht worden, im Verlaufe des XVII. Jahrhunderts jedoch in Verlust geraten.

An dem Kreuzzuge Herzog Leopolds habe unter anderen aus Brunn bei Enzersdorf am Gebirge stammende Lucas Kilian Rausch teilgenommen und im Heere der Kreuzfahrer die Stellung eines Hauptmannes über 500 Bogenschützen bekleidet. Nach der glücklichen Heimkehr habe der fromme Hauptmann eine Gesellschaft unter dem Namen Sebastian-Bruderschaft gegründet, mit dem Zwecke, alljährlich eine Wallfahrt zu der Marienkapelle auf der Heide zu unternehmen; ferner habe er eine Summe von 100 Pfund Silber der Kapelle gewidmet, welche Summe auf seinem Schlosse zu Brunn am Gebirge ewig haften sollte, und hierüber einen Stiftbrief errichtet. Im Jahre 1193 habe Rausch selbst die erste Procession zum Marienkirchlein auf der Heide begleitet.

Dies die Fabel von der Entstehung der Wallfahrtskirche in Maria Lanzendorf. Eines historischen Untergrundes entbehrt sie vollständig; sie ist sehr späten Ursprunges und von der Tendenz beherrscht, die Kirche mit der Ehrwürdig-

keit hohen Alters und dem Nimbus auszustatten, welchen historisch denkwürdige Ereignisse verleihen.

 

  

Zum erstenmale erschien diese Fabel im Drucke in einer anonymen Schrift im Jahre 1744.

(In "Marianischer Gnadenthau auf der Heyd zu Maria Lanzendorff bey denen PP. Franciscanern....beschriben von einem....Priester or. F.F. Min.S.Francisci Strict. Observ. Österreichische Provinz zu Maria Lanzendorff.Wien 1744.- Daß die Wallfahrtskirche in Maria Lanzendorf die älteste in Österreich und schon von den ersten Christen gegründet worde sei, bringt bereits P. Caccia Franc., Mater dolorosa et graziosa etc., Wien1708, vor. "Solche Meynung aber in etwas zu unterstizen" meint selbst der Anonymus vom Jahre 1744," ist vorläuffig wohl zu erwegen".

(**Ein briefliches Ersuchen um Einsichtname in die "Denkschriften" beantwortete mir der Quardian des Klosters, P. Angelin Mallik dahin, daß dieselben troz aller Mühe nicht gefunden werden können.

Die gelehrte Mache ist unverkennbar; deutlich tritt das Bemühen hervor, die Fabeleien auf die Basis historischer Zeugnisse zu stellen. Von diesem Bestreben geleitet, flocht der anonyme Franciscaner den Erinnerungsstein an den heil. Lucas in die Erzählung ein. Desgleichen die erzene Tafel, welche der nebulose Leopold von Kuenring aus dem Schutte der zerstörten Kapelle hervorgezogen haben soll. Es sind fingierte historische Denkmäler, wie auch die Ereignisse erfunden sind, welche sie glaubwürdig machen sollen. Für den Grundstock seiner Nachrichten beruft sich der Anonymus auf "Denkschriften",

(** s.o.) welche Dominik Rausch von Traubenberg im Jahre 1744 im Archive seiner Familie vorgefunden und dem Franciscanerkloser in Maria Lanzendorf zur Aufbewahrung übergeben habe. Über den Autor der Schrift wird keine Auskunft gegeben; nicht einmal über die Entstehungszeit. Es wird bloß angeführt, dass die Handschrift aus vier sehr alten Pergament- und Papierblättern bestehe und durch ein am Rande eingeschlagenes bischöfliches Wappen oder Siegel" authentificiert" sei. Im Wortlaute, in der "nach selbiger Zeit gepflogenen alt-Teutschen Red- und Schreib-Art wird der Inhalt der Handschrift wiedergegeben. In einem sehr ergötzlichen Mittel-Hochdeutsch ist die Schrift geschrieben.

Eine Stichprobe genüge:

Weil moir gautt durch furbitt der wunderbahren Kroigs-ond Pest moitter Maria in so bloidigen Kroigshandl dass loiben gelan, so will i zor großmächtigen dancksagung moit troilling willen auß moinen Söggl gestoift han.etc. etc. � Es ist offenbar, dass der Vater des Machwerkes vom Mittelhochdeutschen soviel verstand als etwa vom Malayischen oder Tungusischen.

Der Inhalt der curiosen Geschichtsquelle ist oben angegeben worden. Manches bedarf einer Widerlegung überhaupt nicht; so die Mähren vom heil. Lucas, vom Prinzen Arthur und der Fürstin Erithrudis; sie tragen deutlich das Kennzeichen ihrer Phantasiegeburt zur Schau. Die Angabe, daß Karl der Große ein Marienbild mit sich zu führen pflegte, ist unhistorisch. Wie bekannt, erklären die libri Carolini im Gegensatz zu den Beschlüssen der siebenten öcumenischen Synode zu Nicäa, auf welcher im Jahre 787 der Bilderdienst feierlich sanctioniert wurde, jede Bilderverehrung für eine Abgötterei eine Anschauung welcher sich die fränkischen Bischöfe auf der Synode von Frankfurt 794 anschlossen. Unsere Quelle berichtet ferner, dass ein Leopold von Kuenring die Gnadenkapelle auf der Heide wieder erbaut habe. Nun existiert aber unter den Kuenringern ein Leopold überhaupt nicht.(Vgl. die genealogische Tafel bei Frieß, Herren von Kuenring)

Zur Kritik der Mitteilungen über Lucas Kilian Rausch und dessen Stiftung � die Stiftungsurkunde wird in den Denkschriften im Wortlaute wiedergegeben � mögen folgende Bemerkungen dienen.

Die Familie Rausch erhielt im Jahre 1539 von Karl V. das Prädicat "von Traubenberg" und in den Jahren 1668 und 1755 von Kaiser Leopold I., beziehungsweise der Kaiserin Maria Theresia die Bestätigung des Ritterstandes. In der 1755 erteilten, im Wiener Adelsarchiv aufbewahrten Bestätigungsurkunde wird der Stammbaum der Familie bis in das XII. Jahrhundert zurückgeführt. Ein Lucas Rausch findet sich in ihm zwar vor; doch gehört er einem erheblich späteren Zeitalter an. Er verbrachte seine jungen Jahre als Edeljunker am Hofe Kaiser Siegmunds, diente sodann unter Albrecht II. als Hauptmann und wurde im Jahre 1440 von Friedrich III. zum Obersten im Geschützwesen ernannt. Als im Jahre 1456 ein christliches Heer unter Johann Hunyadi und Johannes Capistran zum Entsatze des durch die Türken bedrängten Belgrad heranrückte, verlangte Capistran von Kaiser Friedrich die Zusendung des Obersten Rausch als Commandanten der Geschützabteilung. Um Kaiser Friedrich erwarb sich Rausch große Verdienste, als der Kaiser 1462 von den aufrührerischen Wienern in der Hofburg belagert wurde. Der dankbare Herrscher verlieh seinem treuen Diener im selben Jahre einen Freibrief. So die urkundliche Nachricht über Lucas Rausch.( Adelsarchiv, Dipl. Fasc. 265) Es geht aus dem Vorstehenden genügsam hervor, wie scrupellos der Fabrikant der Maria Lanzendorfer Geschichtsquelle vorgegangen ist. Mit dem mittelalterlichen Urkundenwesen war übrigens der Fälscher ebenso wenig vertraut wie mit dem Mittelhochdeutschen; er läßt den Stiftbrief vom Jahre 1183 in deutscher Sprache geschrieben, mit einem Siegel des Lucas Rausch beglaubigt und von ihm eigenhändig unterschreiben sein. Der Fälscher verrät überdies die Zeit der Abfassung, indem er die heil. Maria die Kriegs- und Pestmutter nennt. Wie hieraus zu ersehen ist, steht er unter dem Eindruck der Pestepidemien der Jahre 1679 und 1713. Soviel über die Fabeleien von dem hohen Alter der Wallfahrtskirche. 1744 erschienen sie im Drucke; 1746 schon folgten die Illustrationen nach, dargestellt an den Außenwänden der Gnadenkapelle, dem jetzigem Hochaltar der neuen Kirche von der Hand eines sicheren Jakob Michl. Es sind sieben Bilder, welche die Predigt des Heil. Lucas, den Kampf Marc Aurels mit den Marcomannen, die Wiedererbauung der Kapelle durch den Prinzen Arthur von Britannien, das Gebet der Fürstin Eritrudis, die Neuerrichtung des Kirchleins durch Karl den Großen, die Erfüllung des Gelübdes durch Herzog Leopold den Tugendhaften und die erste Wallfahrt nach Lanzendorf, geführt von L.K. Rausch, zur Darstellung bringen.

Einer anderen Sage wäre die Marienkapelle im IX. Jahrhundert gegründet worden; schon im folgenden Jahrhundert hätten Wallfahrten zu ihr stattgefunden. Eine Beglaubigung dieser Angabe wird durch den Hinweis auf ein Rechenbuch der Kirche zu Brunn am Gebirge zu geben versucht, in welchem zum Jahre 905 angemerkt gewesen sein soll, dass der Pfarrer unter dem Rentmeisteramte Phillip Auer für die Führung der Procession nach Lanzendorf 40 Münzen (nummos) und der Fahnenträger acht bekam. Wie haltlos dieses Gefabel ist, zeigt der Umstand, dass die Pfarre Brunn am Gebirge erst 1216 errichtet wurde. (Topographie.II,S. 231)

Zudem ist eine Wallfahrt nach Lanzendorf im Jahre 905 sehr unwahrscheinlich, da zu dieser Zeit die Magyaren das Gebiet längs der Donau bis Melk innehatten. (Kirchl. Topographie. Dec. Laa.S.248)

Nebst der Kapelle auf der Heide besaß Lanzendorf eine eigene Pfarrkirche. Wann diese entstanden ist, lässt sich gleichfalls historisch nicht feststellen. Die erste geschichtliche beglaubigte Nachricht über sie stammt aus dem Jahre 1395. In diesem Jahre machte der Grundholde Oswald, in Lanzendorf ansässig, dem damaligen Pfarrer Otto eine ansehnliche Stiftung, wogegen sich der Pfarrer verpflichtete, einen Jahrtag zu begehen, in der Pfarrkirche wöchentlich drei Messen zu besorgen und zu diesem Zwecke einen Kapelan zu halten. Damals stand die Kirche in Lanzendorf unter der Lehenshoheit des Propstes von St. Stephan in Wien. Zustimmend nam der Propst von St. Stephan, Anton Wachinger, die Stiftung zur Kenntnis: (Kirchl. Topogr. Dec. Laa.s.243)

Überaus spärlich sind die Nachrichten über die Schicksale der Kirche in der Folgezeit. Im Jahre 1425 war Johann Scherubt Pfarrer; er kaufte zu dieser Zeit einen Weingarten in Mödling. Im Jahre 1527 wurde aus der Pfarre Lanzendorf Leopoldsdorf ausgeschieden, indem Bischof Johann Revellis die Schlosskapelle in Leopoldsdorf zur selbständigen Pfarr-kirche erhob. (Wiedemann, Reformation. Bd.2, S.291.) Dem Kirchenvisitationsprotokolle vom Jahre 1544 zufolge wurden die Kirche und der Pfarrhof durch die Türken 1529 zerstört und waren im Jahre der Visitation noch nicht aufgebaut worden. Da kein Gottesdienst gehalten wurde und kein Seelsorger vorhanden war, mussten die Einwohner in die benachbarten Pfarren sich begeben, wenn sie ihren religiösen Pflichten nachkommen wollten. Auf die Bitte Thomas Eislers hin, welcher in Lanzendorf mehrere landesfürstliche Lehen besaß, verfügte der Bischof von Wien Friedrich Nausea, dass die Seelsorge in Lanzendorf in Ermangelung von eigenen Priestern durch die Pfarre Laa versehen werden solle. Da jedoch die Pfarre Laa nicht den gesteigerten Anforderungen genügen konnte, sandte der Bischof von Zeit zu Zeit Priester von St. Stephan nach Lanzendorf. Durch die unzulängliche Versehung der Seelsorge wurde das Eindringen des Luthertums in die Gemeinde begünstigt. Zwar erhielt Lanzendorf seit der Mitte des XVI. Jahrhunderts wieder eigene Seelsorger; so erscheint 1552 Jakob Forgatsch, welcher Schulmeister bei den Schotten in Wien gewesen war, als Kaplan. 1586 war Philipp Pfarrer, dessen Nachfolger ein gewisser Eberhart gewesen sein dürfte. Doch wurde der Amtsleiter der Seelenhirten wesentlich beeinträchtigt durch das kärgliche Einkommen der Pfarre, deren Güter und Renten durch die Türkeneinfälle größtenteils in Verlust geraten waren. In einer aus dem Jahre 1586 stammenden Kirchenrechnung wird das Einkommen der Pfarre auf 120 fl. jährlich angegeben; es ist daher begreiflich, dass des schlechten Einkommens wegen, wie aus einem zu dieser Zeit an das Consistorium gerichteten Berichte hervorgehoben wird, kein ordentlicher Pfarrer gehalten werden konnte. Und doch hätte es gerade damals eines glaubensstarken und thatkräftigen Seelenhirten bedürft, um die Gemeinde der römisch-katholischen Kirche zu erhalten.

Allmählich gewann der Protestantismus in der Gemeinde die Oberhand, und schließlich schmolz die Zal der Katholiken darart zusammen, dass der Bischof von Wien Anton von Mügliz keinen eigenen Pfarrer für Lanzendorf mehr bestellte, sondern die Pfarre dem Pfarrer Lambrecht von Laa übergab. So büßte die Lanzendorfer Pfarre ihre Selbständigkeit wieder ein. Mehr als ein Jahrhundert vergieng, ehe wir wieder von den Schicksalen Lanzendorfs hören. Das Jahr des schwarzen Todes 1679 und das Jahr 1683, in welchem die Türken das Land überschwemmten, brachten großes Unglück über den Ort. Die Kapelle auf der Heide, in welcher seit der Zerstörung der Pfarrkirche im Jahre 1529 der (zwar sehr unregelmäßige) Gottesdienst gehalten worden war, fiel der Verwüstungswut der Osmanen anheim; das Marienbild, welches in der Kapelle aufgestellt war, wurde geraubt oder verbrannt. So schwer Lanzendorf durch Pest und Türkennot betroffen worden war, so barg sich doch gerade in diesen Wiederwärtigkeiten der Keim einer besseren Zukunft für den Ort. Das schwere Unglück bewirkte eine Vertiefung des religiösen Sinnes, welcher sich in häufigen Wallfahrten kundgab. Es wendete sich die Aufmerksamkeit der hilfs- und trostbedürftigen Gläubigen der Mariankapelle auf der Heide zu, in welcher ein vom Bildhauer Fiechtl aus Gumpoldskirchen geschnitztes Muttergottesbild aufgestellt worden war, und neben welcher ein Bruder vom dritten Orden des heil. Franciscus hauste. Zalreiche Bittfahrten aus der Umgebung, namentlich aus Gumpoldskirchen, Brunn am Gebirge und aus Wien trafen ein, so dass die Laaer Pfarre nicht imstande war, dem frommen Verlangen nach Spendung der Sacramente zu genügen. Um diesem Übelstande abzuhelfen, wendete sich der Mödlinger Marktrichter Fiechtl (Viechtl) an Kaiserin Eleonora, die Gemalin Leopods I., um die Erlaubnis, im Vereine mit mehreren Wohlthätern ein Wohnhaus für Priester in Maria Lanzendorf bauen zu dürfen. Nachdem der Pfarrer von Laa und Lanzendorf, Johann Peter Walther, diesem Plane kein Hindernis in den Weg zu legen erklärt hatte, woferne seine Rechte nicht beeinträchtigt werden würden, und der Besitzer der Herrschaft Lanzendorf, Daniel Christian von Panniz, sich bereit gefunden hatte, kostenlos den Grund für das zu erbauende Kloster beizustellen, gaben Kaiser Leopold und der Bischof von Wien, Graf Ernst von Trautson, ihre Zustimmung. Vom 4. November 1696 datiert die kaiserliche Entschließung, die Kapelle zu Maria Lanzendorf den P.P. Franciscaner, welche schon früher zeitweise beim Gottesdienste ausgeholfen hatten, zu übergeben. Am 21. November erfolgte durch den Wiener Generalvicar und Domprobst Johann Baptist Mayer die feierliche Übergabe der Kapelle an zwölf Franciscaner aus dem Wiener Convente.

P. Wolfgang Plöckner übernam die Leitung der der Klostercolonie. Den Bau des Klosters und der Kirche, welche sich dem Wunsche der Kaiserin Eleonora gemäß über der alten Kapelle wölben sollte, führte der Laienbruder Felix Nüring durch. Der Grundstein des Klosters wurde am 28. April 1698 von dem Provincial P. Franz Caccia gelegt; der Grundstein zur Kirche am 15. September 1699 von Kaiser Leopold selbst, in Anwesenheit seiner Gemalin, seiner Söhne Josef und Karl und des Bischofes von Wien. Im Wege einer öffentlichen Sammlung, an deren Spitze das Kaiserpaar sich stellte, wurden die Baukosten aufgebracht. In freigebiger Weise unterstützen ferner die Errichtung und Ausschmückung der Kirche Fürstin Eva Esterhazy, Graf Philipp von Sinzendorf, Freiherr Honoratus von Oppel, der Wiener Domprobst Hermann Klöcker u.a. In munificenter Weise ließ 1701 Fürst Paul Esterhazy, Gemal der Fürstin Eva, die alte Kapelle restaurieren und in derselben einen neuen Altar errichten, Graf Jakob von Löwenburg das Frontispicium der Kapelle mit Marmor überziehen und mit den Statuen der Apostel Petrus und Paulus verzieren. Am 24. April 1703 erfolgte die Einweihung der Kirche zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes, des heil. Franciscus Seraphicus und des heil. Emerich durch den Bischof von Wien, Grafen Anton von Harrach. Schon im Jahre 1727 wurde eine bedeutende Erweiterung der Kirche vorgenommen, so zwar, dass die Marienkapelle nunmehr in die Mitte der Kirche zu stehen kam und drei neue Altäre errichtet werden konnten, deren Altärblätter von Rottmayer gemalt wurden, welcher auch die Deckengemälde hergestellt hat. Am 22. Oktober 1731 weihte Cardinal Siegmund Graf Kollonitsch die Altäre. Der fromme Sinn der Herzoging Maria Theresia von Savoyen, geb. Fürstin von Liechtenstein ermöglichte die Errichtung eines neuen Altars aus Salzburger Marmor in der Marienkapelle, welcher am 30. Mai 1738 von Cardinal Kollonitsch eingeweiht wurde. Unter der Kirche befindet sich die 1729 auf Veranlassung des Bürgermeisters von Himberg, Karl Stummer, errichtete Gruft, welche zuerst die Gebeine der Fürstin Esterhazy, der Wohlthäterin der Kirche, aufnam. Über der Sacristei liegt die Schatzkammer, in welcher sich unter andern vier von Prinz Eugen 1715 erbeutete türkische Fahnen befinden. Neben der Kirche wurde im Jahre 1690 von Felix Nüring ein Calvarienberg und eine heilige Stiege angelegt. Die in den einzelnen Kapellen befindlichen Altäre wurden am 12. April 1726 von dem Bischof von Nicopolis, Nikolaus Stanislavich, aus dem Orden des heil. Franciscus, geweiht.

So war denn an Stelle des unscheinbaren Marienkirchleins ein imposantes Gotteshaus erstanden, geräumig genug, um die zahlreichen Wallfahrer aufzunemen. Die Zal der Klosterbrüder wurde schon zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts auf 40 einschließlich der Laienbrüder erhöht; im Kloster wurde eine Bibliothek eingerichtet, da daselbst Casuistik und Moral gelehrt wurde.

 

Die Gunst des kaiserlichen Hauses, durch welche die Glanzzeit Maria Lanzendorfs inauguriert worden war, wendete sich auch späterhin dem Wallfahrtsorte zu. Nicht selten erschienen die Kaiser Leopold I. und Josef I. im Kloster auf Besuch, wenn sie sich in Laxenburg zur Jagdzeit aufhielten. Von Josef I. erzählt man sich im Kloster folgende Anekdote. Der Convent hatte sich wiederholt, aber jedes Mal vergeblich an den Oberstjägermeister des Kaisers, Grafen Lamberg, um Überlassung eines Holzdeputates gewendet. Nun pflegte der Kaiser, wenn er zu Besuche erschien, mit den Brüdern im Refectorium zu speisen. Besonders sagte ihm ein kleiner Kuchen, Placentulus genannt, zu, und er pflegte die übrig gebliebenen Stückchen nach der Mahlzeit in seine Tasche zu stecken. Als einst der Kaiser in guter Laune sich von den Klosterbrüdern verabschiedete, wendete sich der Quardian an Josef selbst mit der Bitte um ein Holzdeputat. Der Kaiser sagte zu und sein Begleiter Graf Lamberg rief beim Verlassen des Klosters zurück:" Wie viel Kuchen, so viele Klafter Holz." Wenige Tage darauf erfolgte die Bewilligung eines Deputates von 80 Klaftern Holz aus den kaiserlichen Waldungen.(Der Wassfahrtskirche zu Maria Lanzendorf, Geschichte von der Entstehung bis zur Gegenwart. S. 11)

Wie viel an dieser Anekdote historisch ist, lässt sich nicht ermitteln. Gegenwärtig ist das Kloster im Besitze eines derartigen Deputates nicht.

Schwer heimgesucht wurde Maria Lanzendorf durch die Pest des Jahres 1713, welche im August auftrat. Im Kloster fielen drei Priester und zwei Laienbrüder der Krankheit zum Opfer. Um dem Überhandnehmen der Seuche zu begegnen und den Zudrang der Wallfahrer von dem Orte abzuhalten, ordnete die Regierung Schließung der Kirche und des Kloster an, eine Maßregel, welche vom 22. October bis 24. December des Jahres aufrecht erhalten blieb. (Kirchl. Topogr. S. 252)

Kaiserin Maria Theresia, welche häufig und gerne zur schönen Jahreszeit im nahen Schlosse Laxenburg sich aufhielt, fuhr oftmals nach Lanzendorf, um ihre Andacht zu verrichten. Wie das Klosterregister berichtet, soll Kaiser Franz, der Gemal Maria Theresias, im Chore der Klosterbrüder mitgesungen haben.

Eine bedeutsame Änderung in administrativer Hinsicht brachte das Jahr 1784. Infolge Erlasses des Kaisers Josef II. wurde das Filialverhältnis zur Pfarre Laa gelöst, Maria Lanzendorf zur selbständigen Pfarre wieder erhoben und die Wallfahrtskirche zur Pfarrkirche bestimmt.

1793 fand die Erinnerungsfeier an die angeblich vor 600 Jahren (1193) von L.K. Rausch nach Lanzendorf geführte erste Procession statt.

Über die Jahre 1793 � 1823 fehlen nähere Nachrichten, da für diese Zeit das Klosterregister eine Lücke aufweist.
Als die Franzosen im Jahre 1809 erschienen, flohen die Klosterbrüder mit dem Gnadenbilde nach Wien. Von Pfingsten (21. und 22. Mai) bis Samstag vor dem ersten Adventsonntag war das Gnadenbild in der Wiener Franciscanerkirche zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt. Sodann wurde es wieder nach Lanzendorf feierlich zurückgebracht. Damals herrschte ein solcher Mangel an Religiosen im Kloster, dass für die Seelsorge bloß zwei Priester zur Verfügung standen. Der Zuwachs war daher erwünscht, welchen das Kloster im Jahre 1811 erhielt, als nach Aufhebung des Franciscanerklosters in Zistersdorf die Brüder desselben nach Lanzendorf kamen. Gegenwärtig besteht der Convent aus sieben Priestern und vier Laienbrüdern unter der Leitung des Quardians, welcher zugleich Pfarrverweser ist. Zur Pfarre gehören auch Ober- und Unter-Lanzendorf. Im Jahre 1820 wurde eine Renovierung der Gnadenkapelle und des Gnadenbildes vorgenommen. Die Statue der Mutter Gottes, in einem Goldrahmen vefindlich, wurde mit reichem Schmucke versehen.

Auch heute ist Maria Lanzendorf ein sehr besuchter Wallfahrtsort, und in Scharen pilgern besonders am Schmerzensfreitage Andächtige aus Wien und Umgebung nach dem Gnadenorte.

Namentlich ist es die Gilde der Wiener Fleischhauer, welche in der heil. Maria zu Lanzendorf ihre Schutzpatronin sieht.

Als im Jahre 1859 der Krieg zwischen Österreich und Sardinien-Frankreich entbrannte, erschien Kaiserin Elisabet in den Monaten Mai und Juni täglich in Lanzendorf, um den Sieg der kaiserlichen Waffen zu erbitten.

Auf dem Klosterfriedhofe, welcher sich hinter der Wallfahrtskirche befindet, liegt der Rittmeister des im Personaldienste des Kaisers Napoleon I. stehenden polnischen Garde-Lancier-Regiments, Stanislaus Korcak a Goran Goranski, begraben, welcher im Hause C.Nr. 24 in Ober Lanzendorf am 2. August 1809 im Alter von 28 Jahren infolge der Kriegsstrapazen gestorben war. Seine Kameraden ließen ihm über seiner Ruhestätte ein Denkmal errichten, welches, durch die Ungunst der Zeit und der Witterung arg beschädigt und fast unkenntlich gemacht, nach einer Reihe von Jahren als verlassen unter der Friedhofmauer niedergelegt wurde. Im Jahre 1895 fand das Grabdenkmal der Hofrat Louis Edler von Wawel auf, ließ es restaurieren und die Inschrift: D.o.M. Stanislaus Korczak a Goray Gorayski Capitaneus Cohortis poloniae Custodum Imperatoris Gallorum 1781-1809 erneuern und über dem Grabe des Rittmeisters wieder aufrichten. Wie einer in der Sacristei zu Maria Lanzendorf aufbewahrten Aufzeichung zu entnemen ist, waren für das Begräbnis Goranskis 1809 alle Gebüren bezalt worden. Es verdient dies hervorgehoben zu werden, da sich das polnische Uhlanen-Regiment, welches nach der Schlacht bei Wagram während des Aufenthaltes Napoleons im Schönbrunner Schlosse als Bereitschaft escadronsweise in den umliegenden Ortschafen wie Schwechat, Lanzendorf u.s.w. lag, überhaupt sich in einer musterhaften Weise gegen die Ortsbewohner verhielt, in rühmlichem Gegensatze zu ihren französischen Kameraden, welche sowol 1805, als auch 1809 in der Umgebung Wiens erbarmungslos brandschatzten und plünderten. (Kaimann, Monatsblatt des Altertums-Vereines. 1896, S.20)

Literatur: Kirchl. Topographei. Decanat Laa.S. 241-252-Schweickhardt. Darstllung 2c.B.U.W.W.Bb.3.S.70 bis 77.- Marianischer Gnaden-Thau auf der Heyd zu Maria Lanzrndorff, Wien 1744.- Caccia, Franc., Mater dolorosa et granliosa oder Beschreibung des Ursprunges der schmerzhaften Mutter zu Lanzendorf. Wien 1703 und 1704.- Hornstein, Geschichte des Wallfahrtsortes Maria Lanzendorf. Wien 1844.- Kaltenbäck, Mariansagen. S.326.ff.- Dnonin, Austria Maiana.S.116ff.- Der Wallfahrtskirche zu Maria Lanzendorf. Geschichte von ihrer Entstehung bis zur Gegenwart. Wien 1889.- Maurer-Kolb, Marianisches Nieder Österreich.(Wien 1899) S.199 ff.